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Beschlüsse der Delegiertenversammlung 2023

07. Nov 2023

pax christi tagte vom 27. - 29. Oktober in Mainz

Folgende Beschlüsse wurden im Erbacher Hof in Mainz von den Delegierten gefasst:

Beschluss Wehrhaftigkeit ohne Waffen aufbauen

 „Friedenspolitik braucht den Vorrang für Zivil und den Schutz der Demokratie nach innen und außen. Auf der Basis des Konzepts der Sozialen Verteidigung und der aktiven Gewaltfreiheit entwickelt pax christi mit anderen zusammen Formen und Strukturen von Wehrhaftigkeit ohne Waffen, die langfristig gesetzlich verankert werden und die militärische Verteidigung überflüssig machen sollen. Dazu startet die Sektion jetzt einen Prozess, der Gruppen und Diözesanverbände einschließt und sich an der Entwicklung von Konzepten und Netzwerken beteiligt.“

Beschluss Waffenstillstand Ukraine

pax christi setzt sich auf allen Ebenen ein für einen sofortigen Waffenstillstand im Krieg in der Ukraine und die Einleitung von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges.

Beschluss Asylanspruch für russische Kriegsdienstverweigerer:innen und Unterstützung ukrainischer Kriegsdienstverweigerer. Aktivitäten vor Ort für die Kampagne OBJEKT WAR CAMPAIGN in Zusammenhang mit dem Tag der Menschenrechte 4.-10.12.2023

Als Unterstützerin der OBJEKT WAR CAMPAIGN und aufgrund der aktuellen Situation in Russland, in Belarus und auch in der Ukraine, ruft pax christi zum diesjährigen Tag der Menschenrechte zur öffentlichen Unterstützung von Kriegsdienstverweigerer*innen durch Aktionen, Veranstaltungen, Spendenwerbung usw. auf. Insbesondere wird die Bundesregierung aufgefordert, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anzuweisen, denjenigen, die sich dem Militär der russischen Föderation oder Belarus entziehen und sich gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine entschieden haben, den dauerhaften Schutz von Asylsuchenden und Flüchtlingen zu gewähren.

Beschluss Jahresabschluss 2022

Die Delegiertenversammlung nimmt den Jahresabschluss 2022 zustimmend zur Kenntnis.

Beschluss Haushalt 2024

Die Delegiertenversammlung beschließt den vom Bundesvorstand vorgelegten Haushalt 2024.

Beschluss Satzungsänderung – Übernahme der Präventionsregelungen des Belegenheitsbistums

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr der Satzung des pax christi – Deutsche Sektion e.V. wird in Absatz 6. wie folgt geändert:

Die „Ordnung für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener durch Kleriker und sonstige Beschäftigte im kirchlichen Dienst“ findet in ihrer jeweils geltenden, im Amtsblatt des Erzbistum Berlin veröffentlichten Fassung Anwendung.

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr der Satzung des pax christi – Deutsche Sektion e.V. wird um folgenden Punkt 7. ergänzt:

„Die diözesanen Präventionsregelungen des Erzbistum Berlin finden in ihrer jeweils geltenden Fassung Anwendung.“ 

Beschluss Einrichtung einer Kommission Östliches Europa

Frieden und Sicherheit in Europa sind nicht ohne Austausch zwischen west- und osteuropäischen Regionen und Akteuren denkbar. Deshalb setzt pax christi eine Kommission ein, die beauftragt wird: 

  • Die Friedens- und Sicherheitspolitik zu beobachten und in Bezug auf eine gesamteuropäische Friedensperspektive zu reflektieren
  • Kontakte in die Ukraine und nach Polen zu vertiefen
  • Kontakte nach Russland, zunächst zur russischen Zivilgesellschaft, vorzubereiten und ggfls. zu vertiefen
  • Bildungsangebote zum Thema für die Diözesanverbände zu organisieren
  • Kontaktmöglichkeiten in weitere mittel- und osteuropäische Staaten auszuloten
  • An der Ostarbeit von Pax Christi International (PCI) mitzuwirken

Beschluss Einsetzung der AG „Ökonomie und Ökologie“

Die AG „Ökonomie und Ökologie“ wird bis zu Delegiertenversammlung 2025 eingesetzt.

Die AG wird beauftragt:

  1. Die Impulse aus Laudato Si und Fratelli Tutti in die pax christi-Bewegung einzubringen
  2. Die Auseinandersetzung mit Konzepten eines „grünen“ Kapitalismus anzustoßen
  3. Beispiele für sozial-historische Bibelauslegung anzubieten
  4. Kooperationspartner:innen zum Thema zu finden 

Beschluss Einsetzung Kommission Aktive Gewaltfreiheit

Die DV setzt eine Kommission „Aktive Gewaltfreiheit“ ein.

 Auftrag der Kommission:

  • Auf Grundlage der pax christi-Vision „Aktive Gewaltfreiheit als Kern unseres politischen Handelns für eine gerechte Welt ohne Gewalt und Waffen“ das Themenfeld Aktive Gewaltfreiheit erforschen und weiterentwickeln.
  • Konzepte für Bildungsarbeit entwickeln. Materialien, Workshops und Seminare sowie Methoden zu gewaltfreiem Handeln erstellen und weiterentwickeln, auch in Kooperation mit gewaltfrei handeln e.V.
  • Theologische Vertiefungsarbeit – Grundlagen aktiver Gewaltfreiheit in Verbindung mit der Catholic Nonviolence Initiative (CNI) von Pax Christi International
  • Öffentlich wirksame Projekte zur Aktiven Gewaltfreiheit entwickeln
  • Den 2. Oktober als Tag der Gewaltfreiheit innerhalb von pax christi weiter verstetigen und dazu Aktionsangebote machen
  • Konzepte Sozialer Verteidigung voranbringen bzw. weiterdenken u.a.in Kooperation mit der Initiative „Sicherheit neu denken“ und der Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ des Bundes für Soziale Verteidigung 

Beschluss Appell an die Menschlichkeit

pax christi-Delegiertenversammlung votiert für sofortigen Waffenstillstand in Israel und Palästina 

pax christi verurteilt das abscheuliche Massaker von Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad und ist zutiefst besorgt über die Explosion der Gewalt in Israel und Palästina. Unser Mitgefühl ist bei den Menschen, die Angehörige verloren haben und um sie trauern, bei den Verletzten, bei den Verschleppten, unter ihnen Kinder und Alte, und ihren Familien und bei allen, die in Angst leben. Nach dem Tod von über 1.400 Menschen aus Israel und von über 5.700 Menschen aus Gaza, darunter über ein Drittel Kinder (Zahlen der UN-Hilfsorganisation OCHA bis 24.10.2023) verstehen wir den Schmerz, die Bitterkeit und die Wut auf allen Seiten. Alle Menschen in der Region haben ein Recht auf ein Leben in Sicherheit und Frieden. 

Mit unseren Freunden aus Israel und Palästina haben wir die Sorge, dass der erneute Teufelskreis der Gewalt und das Vertrauen auf Sicherheit durch militärische Übermacht die Aussicht auf ein Leben in Frieden zerstören. Mit ihnen, mit den Kirchen im Heiligen Land und mit UN-Generalsekretär Guterres fordern wir ein Ende des Blutvergießens, einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und Verhandlungen zur Schaffung eines dauerhaften gerechten und sicheren Friedens für beide Seiten. Wir fordern die Bundesregierung auf, nicht länger diese Forderungen in der EU zu blockieren. 

Die katastrophale humanitäre Situation, unter der schutzlose Menschen leiden, erfordert sofort und uneingeschränkt den Zugang zu Wasser und Lebensmitteln ebenso wie zu Krankenhäusern, medizinischen Ambulanzen und Medikamenten, zu Treibstoffen und Elektrizität. Auch der Zugang humanitärer Organisationen muss ermöglicht werden, um Menschenleben zu retten zu können. 

Wir fordern von der israelischen Regierung, die Vertreibung der Zivilbevölkerung, besonders von Familien und die Aufforderung zur Flucht zu beenden und ihnen die Rückkehr zu ermöglichen. Hunger, verweigerte Versorgung und Vertreibung dürfen keine Kriegswaffe sein. Das humanitäre Völkerrecht und insbesondere der Schutz von Zivilisten gilt für alle Menschen. 

Mit Pax Christi International fordern wir die Internationale Gemeinschaft auf, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und insbesondere durch internationale Beobachter, Friedenstruppen und humanitäre Korridore für den Schutz der gefährdeten Menschen in Gaza zu sorgen. 

Zur die Zukunftsperspektiven für beide Völker mit dem Existenzrecht Israels und der Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates und ernsthaften politischen Verhandlungen mit Unterstützung der Internationalen Gemeinschaft stützen unsere Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden in der Region. 

Der Vortrag während des Studienteils von Dr. Boniface Mabanza Bambu „Die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine und anderer Kriege auf den globalen Süden“ ist nachzuhören unter folgendem Link: https://youtu.be/Z-qh0fzIzAM